Surselva: Fehlender Herdenschutz gefährdet alle Schafe und Ziegen
In der Schweiz bilden sich weitere Wolfsrudel. Besonders ist die Situation in der Surselva, in der mittlerweile von einer flächendeckenden Rudelpräsenz auszugehen ist. Der Herdenschutz ist dort wichtiger denn je. Trotz vieler positiver Beispiele mit gut geschützten Nutztieren, weiden dort aktuell noch immer auch ungeschützte Schafe und Ziegen. Weil Wölfe so lernen, Nutztiere zu erbeuten, wird sich das auf lange Zeit negativ auf die Kleinviehhaltung auswirken. Landwirte, die heute schon vorbildlich Herdenschutz betreiben, sind damit die Leidtragenden, wenn sich andere dem Herdenschutz verweigern.
In verschiedenen Teilen der Surselva kommt es seit einigen Wochen gehäuft zu Rissen von Schafen. Diese standen nur zum Teil unter Herdenschutz, obwohl in der Surselva seit mittlerweile 18 Jahren eine kontinuierliche Wolfspräsenz festzustellen ist. Dass zuletzt auch geschützte Herden von Wölfen angegriffen wurden, ist die Konsequenz der anhaltenden Präsenz ungeschützter Schafe und Ziegen. Wölfe werden nicht mit dem Wissen geboren, wie man Herdenschutz umgeht, sondern sie müssen es lernen. Lernobjekt sind ungeschützte Herden. Die Anfangsphase der Rudelbildung ist die entscheidende Phase dafür, wie sich ein Rudel entwickeln und auch in den Folgejahren verhalten wird. Wer jetzt noch keinen Herdenschutz betreibt, gefährdet deshalb nicht nur seine eigenen Tiere und den Wolf, sondern auch alle anderen Schafe und Ziegen.
Pressecommuniqué Gruppe Wolf Schweiz
ausführliches FAQ zu Herdenschutz, Mutterkühen und Wolfsmanagement
